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Unglaubliches Upcycling: Aus ALT mach NEU

Stellen wir uns das folgende Szenario vor: Ein Model stolziert den Laufsteg hinunter – leere Spülmittelflaschen und Eierkartons baumeln von seiner Schulter. Außerdem trägt es einen Rock, der in seinem vorherigen Leben ein Duschvorhang war, und Sandalen, die aus zerschnittenen Fahrradreifen hergestellt wurden. Hat das Model einen Umweg über die Müllkippe gemacht? Nein. Das Outfit spiegelt lediglich die Leidenschaft des Designers für Kleidung aus recycelten Materialien wider, kurzum: Trashion.

Das Upcycling von Müll und Abfall zu Schmuck, Kleidung und Accessoires ist längst keine aufsehenerregende Neuheit mehr. Etliche Marken setzen auf Trashion-Designs und fördern Nachhaltigkeit auf die spannendsten Arten und Weisen. Werfen wir einen Blick darauf, wie Trashion-Mode die Herzen der breiten Masse eroberte.

Trashion: die Ursprünge einer Upcycling-Bewegung

Im englischsprachigen Raum kursiert das Wort „Trashion“ seit der Jahrtausendwende. Es ist bis heute nicht geklärt, wer es als erster benutzte. Ende 2004 nahm die Bewegung in New York an Fahrt auf. Auf Underground-Partys in der Lower East Side von Manhattan tauchten exotische Stoffe aus recycelten Materialien auf und Müll-Couture dominierte die Tanzfläche. 

Ein paar Jahre später stieß das Konzept auf ein größeres Publikum, als es 2008 in der amerikanischen Reality-TV-Show Project Runway vorgestellt wurde. Die Teilnehmer mussten ihre Outfits aus recycelten Materialien – alten Autoteilen – zaubern. Die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen: Mäntel und Kleider, die vollkommen aus Sicherheitsgurten, Vinyl-Sitzbezügen, Gummimatten und anderen Autoteilen hergestellt wurden. Doch es waren keine Teile, die man problemlos in die Waschmaschine hätte waschen können. Das nennen wir Upcycling!

Aus ALT mach NEU: Fashion und Trashion 2.0

Die Beziehung zwischen Mode und Autoteilen hat sich überraschenderweise immer weiter entwickelt. Trashion-Designer müssen nicht mehr den Schrottplatz nach alten rostigen Teilen durchkämmen, die sie in einen Rock verwandeln können. Stattdessen werden sie heutzutage dazu eingeladen, mit modernsten recycelten Stoffen zu arbeiten, die einst für die Verwendung in Autos konzipiert wurden und sie in hochmoderne Mode-Designs zu verwandeln.

Die Partnerschaft zwischen Ford Motor Company und Redress, einer auf nachhaltige Mode ausgerichtete Wohltätigkeitsorganisation, auf dem Redress Forum 2015 und 2016 ist ein gutes Beispiel: Ford Design Challenge. Zwei Jahre in Folge luden sie zehn Nachwuchsdesigner aus der ganzen Welt ein, um nachhaltige Autositzbezüge für die Hong Kong Fashion Week in modische Designs zu verwandeln. 

Der Stoff wird aus einer Mischung aus recycelten Plastikflaschen und Textilabfällen aufbereitet. Die Designer waren anfangs misstrauisch, da das Material zu steif und schwer ist, um leicht damit zu arbeiten. Doch nach und nach erkannten sie die Vielseitigkeit und die Möglichkeit für Farb- und Strukturtiefen. Eines der preisgekrönten Designs wurde von der lokalen Architektur inspiriert: asymmetrische Kleider in Grau- und Kupfertönen, die an die Unterführung des malerischen Victoria Peak in Hongkong erinnern.

Das Fischernetz wird zur Badehose

Trashion ist heutzutage keine Neuheit mehr. Es ist längst gang und gäbe, dass Materialabfälle oder -reste aufbereitet werden und als Upcycling-Kleidung ein zweites Leben erhalten. Es handelt sich weder um eine Schock-Taktik noch um einen Marketing-Trick. Marken bieten ihren Kunden lediglich das, was diese wollen: smarte Nachhaltigkeit.

Immer mehr Modelabels integrieren recycelte Materialien in ihre Kollektionen, wie die Bademode aus Fischernetzen von Volcom oder die aus Plastikmüll aus den Meeren gewobene Jeansmode von G-Star RAW. Und die Müll-Couture macht auch vor Accessoires keinen Halt. So werden immer mehr Taschen, Geldbeutel und Gürtel aus recyceltem Gummi, Sicherheitsgurten und Vinyl hergestellt. Freitag ist Marktführer auf diesem Gebiet.

Keine dieser Upcycling-Designs sind weniger chic, elegant oder stilvoll als der „übliche“ Bikini, die Jeansjacke oder Handtasche. Ganz im Gegenteil! Denn es handelt sich um hochwertige Materialien, die zu nachhaltigen Designs verarbeitet werden, die höchsten Komfort bieten – ob am Strand, im Großstadtdschungel oder auf dem Laufsteg. 

Es wäre überhaupt kein Problem, sich von Kopf bis Fuß in aufgewertete Müll-Designs zu hüllen. Du würdest nicht nur die Nachhaltigkeit fördern, sondern auch absolut umwerfend aussehen.

Image credits:
Header image: Getty Images
Image of model wearing black on runway: Getty Images
Image of woman holding fishing net: Getty Images

 

Wir bei Fewa lieben die Idee eines kreativen Umgangs mit Müll. Wir bemühen uns auch um Nachhaltigkeit. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann lies hier weiter.

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